Ni Hao und Guten Morgen!
Dieses bekannte Symbol hat wohl jeder schon einmal von uns gesehen: in TV-Dokumentationen, Filmen, als Dekoration oder z.B. auch als Schmuck. Im heutigen Montags-Post erfährst Du, warum dieses Symbol wichtig für unsere Gesundheit und für die Behandlung von Krankheiten ist.
Yin & Yang – Schwarz & Weiß
Ist Dir schon einmal aufgefallen, dass es neben Schwarz und Weiß auch Grautöne gibt? Das es zwischen 2 Polen fließende Übergänge gibt? Das es auch Schatten gibt, wo Licht ist?
Nichts anderes spiegelt das aus dem Daoismus stammende Logo wieder: ein Wechselspiel zwischen 2 Polen / Extremen. Wobei die eine Seite, die Andere in sich trägt. Die Theorie von Yin & Yang bildet eine Grundlage der chinesischen Philosophie und damit auch für die Traditionelle Chinesische Medizin. Doch was bringt uns diese Erkenntnis?
Alle Dinge können in Yin & Yang unterteilt werden, denn diese beiden Kräfte haben unterschiedliche Eigenschaften.
| Yin | Yang |
| passiv | aktiv |
| unten | oben |
| kalt | warm |
| Erde | Himmel |
| dunkel | hell |
| leise | laut |
| weich | fest |
| feucht | trocken |
| schwach | stark |
| innen | außen |
| Ruhe | Bewegung |
| Nacht | Tag |
In der TCM heißt es: wenn Yin und Yang in Harmonie sind, dann ist der Mensch gesund. Sind sie nicht im Gleichgewicht (Disharmonie) entsteht Krankheit.
An 2 konkreten Beispielen möchte ich Dir aufzeigen, was ein zu viel oder ein zu wenig dieser Kräfte bedeutet:
- Fieber
Beim Fieber liegt folgende Beziehung vor: Zu viel Yang (Wärme) und zu wenig Yin (Kühle)
Wenn Du Fieber hast, ist Dir heiß, besonders die Stirn. Deine Körperfunktionen, wie Atmung, Herzschlag sind beschleunigt. Du schwitzt, fühlst Dich unruhig, hast großen Durst.
Wenn Du noch mal in die Tabelle (Yin&Yang) schaust, siehst Du das dies Yang Eigenschaften sind.
Was können wir also tun um das Fieber zu senken?
Keiner würde auf die Idee kommen noch mehr Yang, also noch mehr Wärme hinzuzufügen z.B. mit warmen Umschlägen oder einer Wärmeflasche. Wir brauchen Yin-Energie: also kühlendes z.B. ein Wadenwickel, einen kühlen
Lappen auf der Stirn, ausreichend Flüssigkeit. Wenn das Yin gestärkt und das Yang gedämpft wird, verschwindet das Fieber.
- Depressive Verstimmung
Im zweiten Beispiel ist es genau umkehrt: zuviel an Yin und zu wenig an Yang. Erinnerst du Dich an die Eigenschaft von Yin? Passivität, Kälte, Dunkel, Innen, Leise, Unten – Begriffe die mit einer solchen Verstimmung in Zusammenhang gebracht werden können.
Was müssen wir tun, um dieser Verstimmung entgegen zu wirken?
Ich denke wir sind uns einig, dass es nicht günstig ist die Jalousien runterzulassen und in einsamer Dunkelheit darauf zu warten, dass es wieder besser wird.
Richtig: wir brauchen Yang-Aspekte! z.B. Sonnenlicht, Wärme, Bewegung, Aktivität! Nicht umsonst wird der körperlichen Bewegung ein medizinisch anitdepressiver Effekt nachgesagt.
Du siehst, es geht also immer um den Ausgleich dieser zwei Kräfte egal ob ich mich derzeit gesund fühle oder eine Krankheit habe. Ein Zuviel des Einen geht auf Lasten des Anderen. Für uns als TCM-Therapeuten ist daher die Anamnese (Befragung,
Puls- und Zungendiagnose) von großer Bedeutung. Wenn ich weiß, was im Körper, in Bezug auf Yin und Yang im Ungleichgewicht ist, desto gezielter kann ich behandeln. Dabei wird auch Rücksicht auf die Uhrzeit und die Jahreszeit genommen: die Natur hat ihren Rhythmus genauso wie wir Menschen. Dazu in einem späteren Beitrag mehr!
Vielleicht hast Du in deinem Alltag Lust zu beobachten, wo du diesen Ausgleich / Wechsel bewusst oder unbewusst erlebst oder sogar machen solltest.
Wenn Du dazu Fragen hast, begleite ich Dich gern – bis nächste Woche Montag 7.30 Uhr! (Oder schon eher in unserer Praxis 🙂 )
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