Inhaltsverzeichnis
- Die Organe der Wandlungsphase Wasser
- Die Niere aus westlicher Sicht
- Die Niere aus Sicht der TCM
- Knochen, Zähne, Haare
- Noch ein paar Worte zur Blase
- Was die Niere schwächt
- Angst – die Emotion der Niere
Ni Hao und Guten Morgen,
sicher hast Du schon von der Redewendung: „das geht mir an die Nieren“ oder „das geht an die Substanz“ gehört. Was genau diese Sätze mit der Wandlungsphase Wasser zu tun haben, erfährst in der in der heutigen Montags-Post #26. Wie auch bei der Wandlungsphase Metall (Montags-Post# 21) werden wir 2 Teile zu diesem Thema veröffentlichen.
Die Organe der Wandlungsphase Wasser
Es ist schon fast naheliegend, dass die Organe des Wassers aus Sicht der TCM Blase und Nieren sind. Zwischen der westlichen und chinesischen Medizin gibt es einige Parallelen in ihren Funktionen z.B. die Regulation des Wasserhaushaltes und die Hormonsteuerung.
Die Niere aus westlicher Sicht
Heute wissen wir, dass die bohnenförmigen Nieren unser Blut filtern und unbrauchbare Stoffe über die Blase ausscheiden. Brauchbare Nährstoffe werden durch ein komplexes System wiederaufgenommen. Darüber hinaus werden viele Hormone in der Niere, genauer in der Nebennierenrinde, produziert, reguliert und ausgeschüttet. Bekannte Hormone sind z.B. Cortisol/Cortison, Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin. Die Steuerung ist sehr komplex, da auch die Nieren selbst von anderen Strukturen, wie z.B. der Nebenschilddrüse oder Hirnanhangsdrüse beeinflusst bzw. gesteuert werden. Auch unser vegetatives Nervensystem nimmt Einfluss auf die Funktion der Nieren. Sicher kennst Du die Situation, wenn Du aufregt bist oder eine Prüfung hast und Du öfter wasserlassen musst?
Die Niere aus Sicht der TCM
Niere und Blase bilden aus Sicht der Trationellen Chinesischen Medizin unser Fundament. Wie eine Pflanze, die ihre Wurzeln im Boden ausbreitet und dort ihre Energie speichert. Je stärker die Wurzeln ausgeprägt sind, desto weniger können ihr Wind oder andere Einflüsse schaden. Die Speicherung der Energie Qi ist eine wesentliche Funktion. Dabei ist in vorgeburtliches und nachgeburtliches Energie Qi zu unterteilen, wie Du schon in unserer Montags-Post #12 erfahren hast. Unsere vorgeburtliche Energie (Qi) ist in den Nieren gespeichert und wird auch als Essenz (Jing) bezeichnet – diese ist begrenzt und nicht wieder aufzufüllen. Das nachgeburtliche Qi wird aus der Luft (Atmung) und unserer Nahrung (Essen&Trinken) gebildet. Des Weiteren repräsentiert dieses Organ Wachstum, Fortpflanzung, Standfestigkeit (Rückgrat) und den Willen eines Menschen.
Knochen, Zähne, Haare
Die Niere steht aus Sicht der TCM mit anderen Organen in Verbindung. So werden ihr die Knochen, Zähne, Nerven, Kopfhaar und Ohren zu geordnet. Gibt es in diesen Strukturen Probleme oder Beschwerden, lohnt es sich immer einmal genauer bei den Nieren zu schauen (aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin).
Noch ein paar Worte zur Blase
Die Blase sammelt im allgemeinen Harn und scheidet aus. Durch unwillentlichen Einfluss (vegetatives Nervensystem) und willentlichen Einfluss (Muskelspannung) kann Urin abgelassen und / oder zurückgehalten werden. Betrachten wir die Blase aus chinesischer Sicht: interessant ist der Verlauf der sogenannten Blasenleitbahn (Meridian) – vom Augeninnenwinkel über Kopf und Rücken – an der Beinrückseite entlang bis zur Kleinzehaußenseite.
Was passiert häufig bei kalten Füßen und einem ungeschützten Lendenbereich? Richtig, möglicherweise eine Blasenentzündung. Weitere Anzeichen können aber auch Rückenschmerzen, Nackenprobleme, häufiger Harndrang oder Harnverhalt sowie auch Inkontinenz sein.
Was die Niere schwächt
Vor allem unsere Lebensgewohnten. Permanenter Stress, permanente Anforderung, wenig Auszeiten, Erwartungshaltungen sich 100 % allen Lebensbereichen Beruf, Partnerschaft, Hobbys und Verwandtschaft einzubringen und Aufgaben zu erfüllen. Auch eine übermäßige Verausgabung beim Sport oder eine allgemein exzessive Art zu Leben – im ständigen Adrenalinrausch, Partys, Alkohol, kurze Nächte.
Angst – die Emotion der Niere
Auch Emotionen belasten die Nieren – insbesondere die Angst.
Angst zu scheitern, Angst Anforderungen nicht gerecht zu werden, Angst um die eigene Existenz, Angst vor dem Tod. Nicht selten sagen wir dann, das uns etwas an die Nieren oder an die Substanz geht. Umgekehrt kann auch eine Disharmonie der Wandlungsphase Wasser Auslöser für Angst und Panik sein.
In der nächsten Montags-Post, den zweiten Teil zum Thema Wandlungsphase erfährst Du:
- verschiedene Anzeichen, woran ein “Nierenenergie-Mangel” zu erkennen ist
- warum bei einer NIerenschwäche auch Dein Knie wehtun kann
- wie Du Deine Nierenenergie pflegen und schützen kannst
- welche Therapiemöglichkeiten aus der TCM die Nieren stärken
- welche Lebensmittel die Nieren stärken
Bist du wieder dabei? Prima, wir freuen uns auf Dich und Deinen Besuch!
Hab’ eine schöne Woche!
Eure Praxis Punktuell
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