Guten Morgen und Ni Hao!
In der heutigen Montags-Post #22 erfährst Du Weiteres zur Wandlungsphase Metall. Nachdem Du schon Einiges darüber in der Montags-Post #21 erfahren konntest, möchte ich Dir heute weitere Eigenschaften näher bringen. Zusätzlich sollen 2 Lebensmittelportraits Dir den Einfluss unserer Nahrung auf den Körper bewusst machen.
Der Geschmack des Metalls
Nein, das Metall schmeckt aus Sicht der TCM nicht nach Eisen – es schmeckt scharf. Der scharfe Geschmack hat direkten Einfluss auf unsere Lunge. Diesen Zusammenhang hast Du mit Sicherheit schon einmal spüren können, als Du etwas scharfes gegessen hast. Du holst automatisch mehr Luft! Des Weiteren reguliert die Lunge aus Sicht der TCM die Poren des Körpers. Was passiert denn noch, wenn Du scharf ißt? Richtig, Dir wird warm und du fängst an zu schwitzen. Somit können dem scharfen Geschmack zusammenfassend folgende Eigenschaften zu geordnet werden:
- er wirkt schweißtreibend
- er öffnet die Poren (man kann auch sagen, er befreit die Oberfläche)
- er stärkt die Lunge oder schwächt die Lunge
- er verteilt das Qi
- er vertreibt äußere pathogene Faktoren wie z.B. Wind und Kälte
Natürlich bringt es auch Nachtteile mit sich, wenn übermäßig scharf gegessen wird. So erzeugt zu viel Schärfe ein Übermaß an Hitze und trocknet aus.
Die Farbe und Emotion des Metalls
Jeder Wandlungsphase werden Farben und Emotionen zu geordnet. Die Farbe Weiß und die Gefühle Trauer und Kummer gehören dieser Wandlungsphase an. Wie kann dies erklärt werden? In der asiatischen Kultur ist die weiße Farbe ein Symbol für Tod, Abschied und Trauer – bei uns ist es die Farbe schwarz. Trauer und Kummer lässt uns zusammenkauern – wir krümmen uns ein. Folglich wird die Lunge weniger belüftet – wir nehmen weniger Atemenergie auf. Oft sind es auch alltägliche Situationen, bei denen wir Kummer empfinden können und die Atmung sich verändert. Redewendungen wie „das nimmt mir die Luft zu atmen“ oder „mir stockt der Atem“ bringen es dabei gut auf den Punkt.
Die Lunge öffnet sich in der Nase
Zur Lunge gehört aus Sicht der TCM die Nase und ist unsere Feedbackgeber in Sachen Lungen-Energie. Ist die Lunge stark und gesund, werden wir keine Probleme haben. Wir bekommen gut Luft, haben keine trockenen Schleimhäute und können gut riechen. Doch sind wir verschnupft, haben eine laufende oder verstopfte Nase oder können wir schlecht riechen, können das Anzeichen für eine Disharmonie im Funktionskreis Lunge sein. Auch generelle Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Asthma sowie Spontan- und Nachtschweiß sind hinweisgebend.
Allergien als weitere Disharmonie der Lunge
Auch Allergien haben aus Sicht der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin) etwas mit der Lunge zu tun. Das hängt vor allem mit dem sogenannten Wei Qi (Abwehr-Qi) zusammen. Was das genau bedeutet und wie mit Hilfe der TCM gegen Allergien Einfluss genommen werden kann, werden wir in einer weiteren Montags-Post erklären.
Lebensmittelportraits
Wie anfangs erwähnt möchte ich Dir noch 2 Lebensmittel vorstellen, die besonders gut in der Wandlungsphase Metall geeignet sind:
Ingwer (Zingiber officinalis)
Temperatur: warm
Geschmack: scharf
Funktionskreisbezug: Leber, Milz, Lunge
Wirkung: zerstreut Kälte, beseitigt Übelkeit, erwärmt die Lunge, wandelt Schleim um
Ingwer kann z.B. als Tee getrunken werden oder auch als Gewürz Speisen ergänzen.
Einsatz z.B. bei kalten Händen und Füßen, Beginn einer Erkältung
Nicht mehr verwenden, wenn Hitze im Körper ist z.B. Fieber, Halsschmerzen. Auch bei Bluthochdruck sollte Ingwer mit Vorsicht eingenommen werden.
Birne (Pyrrus communis)
Temperatur: kühl
Geschmack: süß und sauer
Funktionskreisbezug: Milz und Lunge
Wirkung nach TCM:
Kühlt Hitze, befeuchtet Trockenheit, erzeugt Säfte, transfomiert heißen Schleim
Einnahme z.B. als Kompott (dann ist die Birne thermisch nicht mehr kühl) oder auch als verdünnten Saft.
Die Lebensmittel könnten z.B. bei Verstopfung, Nasennebenhöhlenentzündungen, Gallenblasenentzündungen, Blutmangenl, Schlaflosigkeit, Fieber, Halstrockenheit, trockener Husten eingesetzt werden.
Achtung! Bei handfesten Krankheitssymptomen ist immer eine schulmedizinische Abklärung ggf Behandlung vorrangig! Der gezielte Einsatz von Lebensmitteln ist stets eine ergänzende Handlung – keine Therapie!
Wir hoffen, dass wir Dir mit dem zweiten Teil über die Wandlungsphase Metall weitere interessante Informationen geben konnten. In der nächsten Woche wirst Du eine Technik kennenlernen, die aus der Volksmedizin stammt und mit der TCM eng verknüpft ist. Mit ihr kann, wie beim scharfen Geschmack die Oberfläche von pathogenen Faktoren befreit werden. Daher findet sie auch Anwendung z.B. bei Erkältungen und Muskelschmerzen.
Bis nächste Woche also?
Starte gut in diese Herbstwoche und bis zur nächsten Montags-Post! (oder schon eher in unserer Praxis)
Eure Praxis Punktuell
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