Montags-Post #2
Ni Hao und Guten Morgen kommen heute erstmalig von mir
Heute erfährst Du einige Grundlagen über die Kräutertherapie / Arzneimittelkunde der Traditionellen Chinesischen Medizin. Dazu gibt es ein kurzes Portrait über die Pfingstrosenwurzel. Die Idee dazu kam mir im übrigen am letzten Wochenende am Pfingstwochenende 🙂
„Gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen“
Wir alle haben diese Volksweisheit schon einmal irgendwo gehört. Es ist bekannt das z.B. Arnika Schmerzen lindern und Entzündungen hemmen kann, Lavendel beruhigend und ausgleichend wirkt. Erkenntnisse über die Wirkung von Kräutern und
Pflanzen gibt es nicht nur in der europäischen Medizin (TEM), sondern auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Dieses über 2000 Jahre zurückreichende Wissen kategorisiert Pflanzen & Kräuter und gibt jedem Therapeuten die Möglichkeit, neben bereits fertigen Mischungen immer individuelle Rezepturen zu erstellen.
Wie werden Pflanzen, Kräuter und Arzneimittel in der TCM eingeordnet
- Temperatur (heiß, warm, neutral, kalt, kühl)
- Geschmack (sauer, bitter, neutral-fade, süß, scharf, salzig)
- Wirkrichtung (aufsteigend, sinkend, schwebend, fallend)
- Funktionskreis (damit sind die Organe in der TCM gemeint)
Diese Kategorien finden sich ebenso in der chinesischen Diätetik (Ernährungslehre) wieder. Lebensmittel haben genauso spezifische Wirkungen auf unseren Körper und sind nicht nur da, um satt zu machen. Dazu mehr in einem unserer nächsten Blogs.
Mit den nächsten 2 Beispielen erhältst Du eine Vorstellung davon, was die Einordung einer Pflanze bedeutet und welchen Einfluss das auf den Körper haben kann:
- frischer Ingwer
Dieses innen gelblich und scharf schmeckende Kraut ist bei uns sehr bekannt. Ingwer wirkt wärmend und ist z.B als Tee in den kalten Herbst- und Wintermonaten oder als Küchengewürz beliebt.

Bildquelle: Kjokkenutstyr, Ginger on Dark Board, CC BY-SA 4.0
2. Minze
Minze kühlt, obwohl sie im Geschmack scharf ist. Therapeutisch kann dieser kühlende Effekt z.B. bei Fieber, Hautausschlägen, Kopfschmerzen u.a. genutzt werden.

Bildquelle: anonym, Pfefferminze natur peppermint, CC BY 3.0
Geht es um Krankheiten, ist immer ein TCM-Arzt oder ein ausgebildeter Therapeut gefragt, der Dir die dafür passenden Kräuter oder Pflanzen in einer Rezeptur verordnen kann. Die Auswahl beruht grundsätzlich auf einer ausführlichen Anamnese und das Erkennen eines sogenannten Disharmoniemusters (Diagnose). Nach der TCM werden keine Krankheiten sondern Disharmonien behandelt.
Wichtig: einige Mittel und Rezepturen sind frei verkäuflich. Hole Dir immer Rat bei einem Fachmann oder einer Fachfrau und probiere nichts auf eigene Faust – denn Kräuter können auch umgekehrt, also schädigend wirken!
Arzneimittelportrait: Die Pfingstrosenwurzel (Bai Shao – Paeoniae radix Alba)
Anwendungsbeispiele (nach westlicher Diagnose)
- gynäkolgischen Erkrankungen wie Menstruationsbeschwerden, PMS
- spontanes übermäßig oder nächtliches Schwitzen
- Schwindel
- Tinnitus
- Schmerzen in Muskeln, Sehnen und Bändern
- Restless Legs
- Geschmack: bitter, sauer
- Temperatur: kühl

Bildquelle: https://tcmwiki.com/wiki/bai-shao/raw-bai-shao1
Natürlich gibt es noch sehr viel mehr über Kräuter und Pflanzen zu schreiben. Aber wie auch in der Arzneimittelkunde gilt der Ausspruch von Theophrastus Bombast von Hohenheim, genannt Paracelsus:
“Allein die Dosis macht das Gift”
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Wir wünschen Dir einen guten Start in die neue Woche und gern bis nächste Woche Montag 7.30 Uhr!
Quellen:
Chinesische Pharmakologie Band 1 | John K. Chen, Tina T. Chen | Verlag Systemischer Medizin
Praxisbuch Nahrungsmittel und Chinesische Medizin, |von Blarer Zalokar, Fendrich, Haas, Kamb, Rüegg | Bacopa Verlag