Ni Hao und Guten Morgen!
Wenn Du das Wort Klima liest, denkst Du vielleicht an Nachrichten über die globale Erwärmung oder Naturkatastrophen. Darum soll es in diesem Beitrag nicht gehen. 2 dieser sogenannten pathogenen oder auch klimatischen Faktoren nach der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) hast Du bereits in unserer Montags-Post kennengelernt: Feuchtigkeit und Wind.
In der Montags-Post #10 möchte ich Dir einen Überblick über weitere Faktoren geben und welche große Bedeutungen sie haben.
Warum es diese Faktoren in der TCM gibt
Die 5 klimatischen Faktoren beeinflussen unsere Gesundheit und werden Wind, Hitze, Feuchtigkeit, Trockenheit und Kälte genannt. Sie können von außen den Körperbeeinflussen aber auch im Inneren entstehen.
Wie kommt man auf so eine Idee, das das Wetter unsere Gesundheit beeinflusst?
Aus Sicht der TCM ist der Mensch Teil der Natur und unterliegt denselben Einflüssen. Das was sich in der Natur zeigt, zeigt sich auch beim Menschen z.B. auf der Haut, in den Augen oder auf der Zunge.
Beginnen wir mit dem Einfluss des Sommers: der Hitze. Als hättest Du zu lange ungeschützt in der Sonne gesessen, wird Deine Haut rot sein – wie bei einer Entzündung , sie kann sich mitunter auch heiß anfühlen. Du spürst Unruhe, Rastlosigkeit und das Einschlafen fällt Dir schwer. Die Hitze beeinflusst unser Herz und Du kannst Kreislaufprobleme bekommen. Innere Hitze entsteht z.B. durch den Verzehr vieler heißer Lebensmittel (z.B. Ingwer, Chili, Frittiertes), dem Genuss von Alkohol oder Rauchen (heißer Dampf). Zusammen mit Wind, kann die Hitze zu einem Feuer entfacht werden. Denk’ mal daran, wie sich ein windstiller heißer Tag anfühlt und wie sich ein heißer Tag mit Wind anfühlt. Der Wind verstärkt ! So ist es auch bei der Kälte!
Kälte tritt bevorzugt im Winter auf und geht uns an die Nieren. Sie macht Schmerzen z.B. in den Muskeln, bei der Regel und sie zieht alles zusammen. Hast Du schonmal gefroren und Dich richtig zusammen gekauert? Kälte verlangsamt und lässt das Blut stocken – z.B. blaue Finger im Winter, wenn Dir kalt ist. Wenn Du viele thermisch kühle Lebensmittel verzehrst, entsteht innere Kälte. Das ist häufig der Grund, warum es auch im warmen Sommer noch Frostbeulen mit kalten Händen und Füßen gibt. Zusammen mit Wind und / oder Feuchtigkeit wird die Kälte verstärkt.
Wo wir schon bei der Feuchtigkeit sind: Feuchtigkeit kann sich an verschiedenen Stellen im Körper zeigen. Schwere Beine, geschwollene Beine, Schwere im Kopf, dunstige Gedanken, weiche Stühle bis Durchfallneigung. Sie entsteht von Innen durch zu viel kühle Lebensmittel und unregelmäßiges, üppiges Essen. Im Außen entsteht Feuchtigkeit durch feuchtes Wetter, wie Regen, Nebel oder durch eine feuchte Umgebung (Arbeitsplatz, Wohnung, Kleidung).
Trockenheit ist vorwiegend im Herbst zu finden. Beobachte einmal die Natur:
die Blätter an den Bäumen verfärben sich im Spätsommer, trocknen aus und fallen. Trockenheit schädigt unsere Lunge. Durch Rauch und trockene Umgebungen (Luft aus der Klimanlage, Heizungsluft) verstärkt sich diese, wie auch durch übermäßig scharfe Speisen. Haut, Lippen, Schleimhäute zeigen Trockenheit deutlich. Auch unsere Zunge sieht dann rissig wie ein Boden aus, der lange kein Wasser bekommen hat. Trockenheit kann Hitze verursachen und umgekehrt z.B. Raucherfalten – der heiße Dampf trocknet die Flüssigkeit im Gesicht aus.
Nun noch zum Wind. Dieser schädigt die Leber – aber auch die Lunge, da der Wind austrocknet (Wäsche auf Leine). Daher können Windprobleme auch die Haut (gehört nach TCM zum Organ Lunge) betreffen. Wind lässt Beschwerden wandern: mal tut es hier und mal da weh, mal zuckt es hier und mal zuckt es da, es juckt mal hier und mal juckt es da. Er verursacht Steifigkeit und lässt den Körper zittern.
Diese 5 Einflüsse gilt es auch in der TCM-Anamnese zu erkennen. Sie geben uns Auskunft über das Ungleichgewicht im Körper und wie mit den bekannten Therapiemethoden (Akupunktur, Tuina, Arzneimitteltherapie, Diätetik) behandelt werden kann.
Hast Du Fragen zu diesem Beitrag oder wünscht Dir eine Montags-Post zu einem bestimmten Thema? Lass es uns wissen!
Starte gut in die neue Woche und bis nächste Woche Montag um 7.30 Uhr oder schon eher in unserer Praxis! 🙂
Quellen:
Die chinesische Hausapotheke | Dr. Georg Weidinger | Goldmann Verlag
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